Anfang Juli wurde die Raichberg-Realschule erneut für ihre vorbildliche Arbeit im Bereich der Berufsorientierung ausgezeichnet und erhielt das
Berufswahlsiegel Baden-Württembergs „BoriS“.

Berufsorientierung ist ein zentraler Baustein in der Arbeit der Raichberg-Realschule.

Die Jury lobt vor allem das „umfassende Netzwerk mit Kooperationspartnern, die auf der Basis einer Bildungspartnerschaft verbindlich zusammenarbeiten, um die Schülerinnen und Schüler möglichst ganz konkret mit der Berufs- und Arbeitswelt zu konfrontieren.“ Besonders die Umsetzung des Profilfachs "Alltag gestalten", das die Raichberg-Realschule entwickelt hat, lobte die Jury. Das Fach wird in allen Klassenstufen und an Thementagen unterrichtet. Neben den fachlichen Inhalten sollen die Schüler in dem neuen Fach „Alltag gestalten“ vor allem im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung gestärkt und so stark für den Alltag, das Leben und den Beruf gemacht werden.
Dieses Fach gibt es so nur an der Raichberg-Realschule in Ebersbach. Wöchentlich und an fünf Thementagen wird hier Alltagswissen vermittelt, wie beispielsweise einen Haushaltsführerschein zu erlangen, Knigge Kurse, Business English oder wie man eine Bewerbung schreibt.

Zudem haben die Schüler an der Raichberg-Realschule die Möglichkeit, an vielfältigen Angeboten rund um das Thema Berufsorientierung teilzunehmen. Zudem steht ein breites Infoangebot zur Verfügung, welche Dank eines digitalen Infobretts für Schüler und Eltern auch immer von daheim abrufbar sind. Das Spektrum der Angebote für die Schülerinnen und Schüler reicht von einem AssessmentCenter mit Unterstützung der Landesbank, Coaching4Future, ein Projekt über die MINT–Berufe in den Berufsfeldern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik  bis zur Kooperation mit dem Arbeitskreis SchuleWirtschaft.
Auch die aktive Einbindung der Eltern in den Prozess der Berufsorientierung, die in einem eigens dafür durchgeführten Elternabend auf ihre wichtige Rolle in diesem Prozess der Zukunftsorientierung eingestimmt und vorbereitet werden, ist ein tragender Bestandteil. Dabei erhalten die Eltern die Jahresplanung, um ganz konkret bewusst zu machen, wie gefragt und aktiv eingebunden sie in diese berufsorientierende Entwicklungsphase ihrer Kinder sind. Da die Eltern sehr wichtige Gesprächspartner und Prozessbegleiter ihrer Kinder sind, legt die Raichberg-Realschule großen Wert auf ihre Zusammenarbeit mit der Schule, der Agentur für Arbeit und der Berufsberaterin Frau Carnaghi.
Aktuell ist die Raichberg-Realschule im Bereich der Berufsorientierung zudem Pilotschule im Rahmen eines Projekts des Wirtschaftsministeriums BW, bei der das bestehende Angebot um digitale Aspekte ergänzt wird. Im Mittelpunkt steht eine Bildungsmesse mit Ebersbacher Betrieben im Oktober 2022, die durch den Einsatz der neuen App FindMe! ergänzt wird.
Die beiden verantwortlichen Lehrkräfte Holger Majer und Oliver Hein konnten nun nach einer intensiven Prüfung des Konzepts durch eine Jury des Projektbüros BoriS in einer feierlichen Zeremonie der IHK in Stuttgart zusammen mit der Schulleiterin der Raichberg-Realschule, Gerlinde Mak-Troche, die erneute Auszeichnung bis 2027 entgegennehmen.

Vor kurzem hatten fünf ausgewählte Schüler aus dem Fach Technik die Möglichkeit bei unserem Bildungspartner, der Firma Eberhard in Schlierbach, ein Technikprojekt direkt im Betrieb durchzuführen. Die Schüler erhielten Einblicke in verschiedene Ausbildungsberufe, wie den Industriemechaniker, IT Fachinformatiker, den Technischen Produktdesigner oder den Zerspanungsmechaniker. Erste eigene Tätigkeiten am Computer wurden mit dem Programm Solid Works 2018 durchgeführt. Ziel dieses Praktikums war die Planung und Herstellung eines CNC gefertigten Murmelspiels.

Im Vorfeld wurden die Schüler im Technikunterricht auf die Anforderungen des Projekts vorbereitet. Angeleitet durch kurze Online-Videos, die die Ausbildungswerkstatt mit ihren Azubis erstellt hatte, übten die Schüler schon erste wichtige Fertigkeiten wie Gewindeschneiden und Feilen ein.

Die Realschüler durften 5 Tage lang intensiv von morgens bis nachmittags in der Firma arbeiten. Über die Mittagspause ging es dann in die Kantine, um ein Essen einzunehmen.
Am ersten und zweiten Tag plante jeder Schüler nach konkreter Aufgabenstellung sein eigenes Murmelspiel und durfte es in 3D am Computer mit dem CAD- Programm Solid Works entwickeln.

Am dritten Tag ging es dann mit den fertiggestellten Zeichnungen in die Ausbildungswerkstatt. In diesen Räumen fertigten sie dann aus einem Aluminiumblock mit Hilfe einer CNC-Fräsmaschine und einem hochmodernen Zeichenprogramm ihr Murmelspiel. Unter fachlicher Anleitung und Sicherheitsvorkehrungen konnte jeder sein Murmelspiel mit dem Fräsprogramm herstellen. Nebenbei konnten die Schüler auch den Alltag im Ausbildungsbereich erleben.

Am vierten Tag mußten noch, nachdem alle Fräsarbeiten abgeschlossen waren, Oberflächenarbeiten durchgeführt werden.


Am letzten Tag des Projekts wurden die letzen Arbeitsschritte wie Gewindeschneiden und Montage der Plexiglasplatten durchgeführt. Alle Schüler erhielten ein Testat, das sie bei zukünftigen Bewerbungen beilegen können. Die Schule bedankte sich recht herzlich bei der Firma Eberhard, vor allem beim Ausbildungsleiter Herrn Jahn, der alles gemeinsam mit seinen Azubis ermöglichte. Alle Beteiligten waren vollen Lobes über ein gelungenes Projekt.

Matthias Weigele, Geschäftsführer bei EWS Tool Technologies in Uhingen, kam am Projekttag zu den neunten Klassen der Ebersbacher Raichberg-Realschule. Vertieft wurden die Inhalte seines Vortrags zu „Industrie 4.0“ durch ein digitales Quiz mit anschließender Preisverleihung.

Es ist schon etwas besonderes, wenn der Chef eines Unternehmens mit vierhundert Mitarbeitern persönlich an die Raichberg-Realschule kommt und sich Zeit nimmt für zwei Unterrichtsstunden. Sehr anschaulich führte Weigele die Schülerinnen und Schüler durch alle Phasen der Industrialisierung bis zu Industrie 4.0. Was Anfang des 18. Jahrhunderts mit der Erschaffung der Dampfmaschine begann, entwickelte sich über Fließbandarbeit und die Erfindung der Computer bis zu Industrie 4. 0. Mit vielen Beispielen erklärte Weigele sehr verständlich unser digitales Zeitalter und zukünftigen Möglichkeiten. Ein Beispiel hierfür war ein Kühlschrank, der bei Entnahme eines Produkts automatisch eine Spezialbestellung an den Lebensmittelhersteller sendet. Ein rein digitales Kommunikationssystem führt zur Lieferung des Artikels an den Konsumenten. Auch bei EWS werden immer mehr Prozesse digitalisiert. Als Hersteller von Werkzeugsysteme für CNC Drehmaschinen sollen zukünftig Chips in die Werkzeuge eingebaut werden. Über diese Chips kann EWS in Uhingen die Laufdaten eines Werkzeugs unabhängig vom Standort auslesen. Das war nur ein Beispiel für viele Abläufe im Unternehmen, die ständig weiter digitalisiert werden. Der Vortrag endete mit einer Lebensempfehlung an die Schülerinnen und Schüler: „Das ist eure Zukunft, ihr dürft sie gestalten, macht was daraus!“

Im Rahmen des Förderprogramms „Berufsausbildung 4.0“ wurde der erste digitale Baustein der Berufsorientierung in der anschließenden Schulstunde eingesetzt. Abgestimmt auf den Vortrag von Matthias Weigele mussten die Schülerinnen und Schüler Fragen mit Hilfe der App Actionbound zu den Ausbildungsberufen bei EWS und zu Industrie 4.0 beantworten. Diese neue Form der Unterrichtsvertiefung inklusive einer Preisverleihung für die Sieger kam bei den Neuntklässlern sehr gut an.

 

Bei Gesprächen der städtischen Standortförderung mit Unternehmerinnen und Unternehmern gibt es ein Thema, das vorrangig genannt wird: Mangel an Fachkräften und Auszubildenden. Parallel dazu sucht die Raichberg-Realschule immer wieder nach geeigneten Betrieben, die Schülerinnen und Schülern die Chance zur Berufsorientierung bieten. ProEbersbach e.V., die Standortförderung der Stadt Ebersbach an der Fils, die Raichberg-Realschule, der Service SCHULEWIRTSCHAFT Baden-Württemberg von der BBQ Bildung und Berufliche Qualifizierung gGmbH und das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg haben sich nun zusammengeschlossen und wollen Ebersbacher Betriebe und Schülerinnen und Schüler der Raichberg-Realschule in einem moderierten Prozess zusammenbringen. 

Geplant ist im Herbst 2022 ein Markt der Möglichkeiten, der direkt in der Raichberg-Realschule stattfindet. Dort erhalten Betriebe die Chance, ihr Unternehmen vorzustellen und in Kontakt mit zukünftigen, potentiellen, neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu kommen. Die Raichberg-Realschule ist außerdem eine von ca. sechs Pilotschulen in Baden-Württemberg, bei der die Berufsorientierung durch digitale Angebote ergänzt wird. Die Firmenpräsentation kann damit zusätzlich durch die „FindMe!“-App ergänzt werden. Das Besondere daran: über die App können Betriebe und Schülerinnen und Schüler auch nach dem Kennenlerntermin in Kontakt bleiben. Den ersten zehn Betrieben, die sich anmelden, entstehen durch die App keine Kosten, da diese vom Land Baden-Württemberg übernommen werden. Sollten sich mehr Betriebe anmelden, trägt ProEbersbach e.V die Kosten. „Als Unternehmerin und Mutter kenne ich beide Seiten und weiß wie wichtig es ist, dass unsere Kinder einen guten Ausbildungsplatz und Betriebe interessierte Auszubildende bekommen. Wir ziehen nun an einem Strang und bringen zusammen, was zusammengehören sollte“, so Doreen Irmischer, Vorsitzende von ProEbersbach e.V. Betriebe, die an dem Ausbildungsprogramm teilnehmen möchten, sollten bis 14. April 2022 eine E-Mail an Selina Dalboy von der ProEbersbach e.V.-Geschäftsstelle senden. E-Mail-Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Am letzten PAG-Projekttag war es unseren Klassen 8 endlich wieder möglich, ein externes Angebot im Rahmen der Berufsorientierung zu nutzen.
Die Klassen fuhren mit dem Zug nach Göppingen und lernten dort unsere Berufsberaterin Frau Carnaghi kennen. Sie begleitet unsere Schülerinnen und Schüler in einem engen Verfahren bis zum Ende ihrer Zeit an der RRS. 

Im BIZ selbst konnten die Schüler dann die Angebote der Berufsberaterin kennenlernen und durften anschließend selbst das BIZ mit seinen vielen Möglichkeiten sich über Berufe, Schulen oder ein soziales Jahr uvm. zu  informieren ausprobieren. 

Im Frühjahr finden dann die ersten persönlichen Einzelgespräche mit der Berufsberaterin an der Schule statt.