Bei Gesprächen der städtischen Standortförderung mit Unternehmerinnen und Unternehmern gibt es ein Thema, das vorrangig genannt wird: Mangel an Fachkräften und Auszubildenden. Parallel dazu sucht die Raichberg-Realschule immer wieder nach geeigneten Betrieben, die Schülerinnen und Schülern die Chance zur Berufsorientierung bieten. ProEbersbach e.V., die Standortförderung der Stadt Ebersbach an der Fils, die Raichberg-Realschule, der Service SCHULEWIRTSCHAFT Baden-Württemberg von der BBQ Bildung und Berufliche Qualifizierung gGmbH und das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg haben sich nun zusammengeschlossen und wollen Ebersbacher Betriebe und Schülerinnen und Schüler der Raichberg-Realschule in einem moderierten Prozess zusammenbringen. 

Geplant ist im Herbst 2022 ein Markt der Möglichkeiten, der direkt in der Raichberg-Realschule stattfindet. Dort erhalten Betriebe die Chance, ihr Unternehmen vorzustellen und in Kontakt mit zukünftigen, potentiellen, neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu kommen. Die Raichberg-Realschule ist außerdem eine von ca. sechs Pilotschulen in Baden-Württemberg, bei der die Berufsorientierung durch digitale Angebote ergänzt wird. Die Firmenpräsentation kann damit zusätzlich durch die „FindMe!“-App ergänzt werden. Das Besondere daran: über die App können Betriebe und Schülerinnen und Schüler auch nach dem Kennenlerntermin in Kontakt bleiben. Den ersten zehn Betrieben, die sich anmelden, entstehen durch die App keine Kosten, da diese vom Land Baden-Württemberg übernommen werden. Sollten sich mehr Betriebe anmelden, trägt ProEbersbach e.V die Kosten. „Als Unternehmerin und Mutter kenne ich beide Seiten und weiß wie wichtig es ist, dass unsere Kinder einen guten Ausbildungsplatz und Betriebe interessierte Auszubildende bekommen. Wir ziehen nun an einem Strang und bringen zusammen, was zusammengehören sollte“, so Doreen Irmischer, Vorsitzende von ProEbersbach e.V. Betriebe, die an dem Ausbildungsprogramm teilnehmen möchten, sollten bis 14. April 2022 eine E-Mail an Selina Dalboy von der ProEbersbach e.V.-Geschäftsstelle senden. E-Mail-Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Matthias Weigele, Geschäftsführer bei EWS Tool Technologies in Uhingen, kam am Projekttag zu den neunten Klassen der Ebersbacher Raichberg-Realschule. Vertieft wurden die Inhalte seines Vortrags zu „Industrie 4.0“ durch ein digitales Quiz mit anschließender Preisverleihung.

Es ist schon etwas besonderes, wenn der Chef eines Unternehmens mit vierhundert Mitarbeitern persönlich an die Raichberg-Realschule kommt und sich Zeit nimmt für zwei Unterrichtsstunden. Sehr anschaulich führte Weigele die Schülerinnen und Schüler durch alle Phasen der Industrialisierung bis zu Industrie 4.0. Was Anfang des 18. Jahrhunderts mit der Erschaffung der Dampfmaschine begann, entwickelte sich über Fließbandarbeit und die Erfindung der Computer bis zu Industrie 4. 0. Mit vielen Beispielen erklärte Weigele sehr verständlich unser digitales Zeitalter und zukünftigen Möglichkeiten. Ein Beispiel hierfür war ein Kühlschrank, der bei Entnahme eines Produkts automatisch eine Spezialbestellung an den Lebensmittelhersteller sendet. Ein rein digitales Kommunikationssystem führt zur Lieferung des Artikels an den Konsumenten. Auch bei EWS werden immer mehr Prozesse digitalisiert. Als Hersteller von Werkzeugsysteme für CNC Drehmaschinen sollen zukünftig Chips in die Werkzeuge eingebaut werden. Über diese Chips kann EWS in Uhingen die Laufdaten eines Werkzeugs unabhängig vom Standort auslesen. Das war nur ein Beispiel für viele Abläufe im Unternehmen, die ständig weiter digitalisiert werden. Der Vortrag endete mit einer Lebensempfehlung an die Schülerinnen und Schüler: „Das ist eure Zukunft, ihr dürft sie gestalten, macht was daraus!“

Im Rahmen des Förderprogramms „Berufsausbildung 4.0“ wurde der erste digitale Baustein der Berufsorientierung in der anschließenden Schulstunde eingesetzt. Abgestimmt auf den Vortrag von Matthias Weigele mussten die Schülerinnen und Schüler Fragen mit Hilfe der App Actionbound zu den Ausbildungsberufen bei EWS und zu Industrie 4.0 beantworten. Diese neue Form der Unterrichtsvertiefung inklusive einer Preisverleihung für die Sieger kam bei den Neuntklässlern sehr gut an.

 

In der vergangenen Woche konnten alle 9. Klässler der Raichberg-Realschule ihr Wissen über das Schreiben von Bewerbungen und das Durchführen eines Vorstellungsgesprächs auffrischen. 

 

Die Personalleiterin der Firma Eberhard aus Schlierbach und zwei Auszubildende nahmen sich die Zeit und erklärten nochmals alles Wichtige rund um das Thema „Bewerben“. Dazu schalteten sie sich digital ins Klassenzimmer der Klassen. Sie zeigten Tipps und Tricks auf und wiesen auf mögliche Fehler hin. Anschließend wurde nochmals anschaulich aufgezeigt, was man bei einem Bewerbungsgespräch alles beachten muss. So bekamen die Schüler kurz vor dem nun anstehenden Bewerbungszeitraum und den Vorstellungsgesprächen nochmals alle Infos aus erster Hand. Anschließend konnten noch Fragen der Schüler beantwortet werden.  

 
Unser Dank gilt unserem Bildungspartner, der Firma Eberhard aus Schlierbach.  

Am letzten PAG-Projekttag war es unseren Klassen 8 endlich wieder möglich, ein externes Angebot im Rahmen der Berufsorientierung zu nutzen.
Die Klassen fuhren mit dem Zug nach Göppingen und lernten dort unsere Berufsberaterin Frau Carnaghi kennen. Sie begleitet unsere Schülerinnen und Schüler in einem engen Verfahren bis zum Ende ihrer Zeit an der RRS. 

Im BIZ selbst konnten die Schüler dann die Angebote der Berufsberaterin kennenlernen und durften anschließend selbst das BIZ mit seinen vielen Möglichkeiten sich über Berufe, Schulen oder ein soziales Jahr uvm. zu  informieren ausprobieren. 

Im Frühjahr finden dann die ersten persönlichen Einzelgespräche mit der Berufsberaterin an der Schule statt. 

Die Diakonie Stetten war mit ihrer Soziale Berufe-Rallye zu Gast an der Raichberg Realschule in Ebersbach. Die Schülerinnen und Schüler der achten Klasse hatten bei der Berufe-Rallye die Möglichkeit, auf spielerische Weise soziale Berufe und Praktikumsmöglichkeiten kennenzulernen. Mithilfe von Selbsterfahrungselementen, wie z. B. einem Rollstuhlparcours oder einem Alterssimulationsanzug, einem Besuch des Förder- und Betreuungsbereiches für Menschen mit Behinderungen sowie im Austausch mit Auszubildenden erhielten sie Einblicke in soziale Arbeitsfelder.

Die Diakonie Stetten war mit ihrer Soziale Berufe-Rallye zu Gast an der Raichberg Realschule in Ebersbach. Die Schülerinnen und Schüler der achten Klasse hatten bei der Berufe-Rallye die Möglichkeit, auf spielerische Weise soziale Berufe und Praktikumsmöglichkeiten kennenzulernen. Mithilfe von Selbsterfahrungselementen, wie z. B. einem Rollstuhlparcours oder einem Alterssimulationsanzug, einem Besuch des Förder- und Betreuungsbereiches für Menschen mit Behinderungen sowie im Austausch mit Auszubildenden erhielten sie Einblicke in soziale Arbeitsfelder.

Wie fühlt es sich an, auf einmal ein alter Mensch zu sein? Wie ist es, wenn man im Rollstuhl sitzt und von einer anderen Person geschoben wird? Wie schwierig ist es, mit einer Behinderung und im Rollstuhl um Hindernisse zu fahren? Das Klassenzimmer in der Raichberg Realschule wurde kurzerhand zu einem Testraum umgestaltet: Der 15-jährige Jannik legte sich mit Unterstützung von Nina Turck, Auszubildende zur Heilerziehungspflege an der Diakonie Stetten, eine rund zehn Kilogramm schwere Gewichtsweste an. An die beiden Hand- und Fußgelenke kamen jeweils Gewichtsmanschetten, auf die Ohren ein Gehörschutz und auf die Augen eine Brille, die eine Netzhautablösung nachbildet. Und los geht es: Jannik sollte über den Schultisch steigen und zwei Stifte vom Boden aufheben, was zu einer kleinen Herausforderung für den Schüler wurde. „Das war total anstrengend. Ich habe gar nichts mehr gehört und nur noch Umrisse gesehen.“ Seine Mitschülerin Reyhan meinte: „Ich habe mich sehr schwach gefühlt. Meine Beine haben richtig gezittert und ich hatte gar keine Kraft mehr“. „Du warst mal kurz 80 Jahre alt“, erklärte Nina Turck von der Diakonie Stetten. „Das hängt mit dem Muskelabbau im Körper zusammen. Wenn man älter wird, wird alles viel schwerfälliger. Außerdem sehen und hören ältere Menschen viel schlechter“. Im Hintergrund testete der 14-jährige Eren gerade den Rollstuhl und wurde von seinem Mitschüler Mikael geschoben. „Wenn man geschoben wird, fühlt man sich schon ziemlich hilflos. Das macht ein bisschen Angst“, so Eren.

Nach dem Ausprobieren der Selbsterfahrungselemente informierte Jana Maurer von der Personalabteilung der Diakonie Stetten, über die Möglichkeiten nach der Schule ein Freies Soziales Jahr oder ein Praktikum zu machen und welche sozialen Berufe in der Diakonie Stetten erlernt werden können. „So ein Freiwilliges Soziales Jahr macht sich immer gut im Lebenslauf, auch wenn man später dann doch keinen sozialen Beruf ergreifen will. Außerdem ist es eine tolle Erfahrung“, sagte Jana Maurer. Die Diakonie Stetten organisiert inzwischen seit zwei Jahren ihre Berufe-Rallyes, um auf soziale Berufe aufmerksam zu machen. Sie sind Teil des Programms zur Nachwuchskräftegewinnung. Rund zwölf Rallyes wurden bereits an den Schulen in der Region mit großem Erfolg organisiert. „Wir veranstalten die Berufe-Rallye im Rahmen unseres Sozialpraktikums an der Schule und freuen uns, dass wir mit der Diakonie Stetten einen tollen Partner gefunden haben. Auf diese Weise bekommen wir einen Einblick in soziale Berufe. Außerdem können Berührungsängste zu Menschen mit Behinderungen abgebaut werden, denn die Diakonie Stetten ist ja auch mit einem Wohnhaus hier in Ebersbach vertreten“, erklärte Oliver Hein, Lehrer an der Raichberg Realschule und zuständig für Berufsorientierung. Durch die Kooperation bekämen die Schülerinnen und Schüler einen Einblick, was es bedeute, im Alltag auf andere Menschen oder Hilfsmittel angewiesen zu sein.

Im Förder- und Betreuungsbereich für Menschen mit schweren Behinderungen in der Alten Tuchfabrik sowie im Wohnhaus der Diakonie Stetten erklärte Michael Pfisterer von den Remstal Werkstätten den Schülerinnen und Schülern, was es bedeutet, eine Behinderung zu haben: „Die Menschen hier im Förder- und Betreuungsbereich sind auf dem Entwicklungsstand von Kindern im Kindergartenalter. Sie konnten aufgrund verschiedenster Gründe bestimmte Entwicklungsschritte nicht machen und haben z. B. nicht gelernt, wie man spricht. Deshalb fördern die Mitarbeitenden die Menschen mit unterschiedlichen Materialien, damit sie selbständig werden“. Es gehe immer darum herauszufinden, was der Menschen mit Behinderung benötige, um selbständig zu werden. Die Schülerinnen und Schüler lauschten gespannt den Erklärungen, und stellten interessiert Fragen.

Quelle: https://www.diakonie-stetten.de/aktuelles/details/mal-kurz-80-jahre-alt-sein.html